Nach der Geburt nutzen schon viele Jungeltern die Möglichkeit einer Hebammen-Nachbetreuung. Was ich als Hebamme im Wochenbett für euch mache, was es kostet und welche Betreuungsmöglichkeiten es gibt erfährt ihr hier.
Die ersten Tage
Früher sind Frauen bis zu 10 Tage nach einer Geburt in der Klinik geblieben. Heute gehen die meisten frischgebackenen Mamas am 3. Tag nach Hause. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass hier das Leben mit dem Baby erst richtig beginnt. Die Herausforderungen beginnen und viele Fragen stellen sich erst nach dem Krankenhausaufenthalt. Bei meinen Besuchen gibt es immer genug Zeit zum Reden und Zeit für Fragen.
Euer neuer Lieblingsmensch
Neugeborene verlieren in den ersten Tagen nach der Geburt Gewicht. Das ist normal. Jedoch muss kontrolliert werden, ob die Babys nicht zuviel abnehmen (>10%) und danach auch wieder genug zunehmen. Die Gewichtszunahme beträgt dann in den ersten Wochen 150-200g/Woche. Das Geburtsgewicht sollen Babys nach 14 Tagen wieder erreichen. Mit meiner "Babyschaukel" (einer Hängewaage) wird bei jedem Besuch gewogen. Die meisten kleinen Menschen lieben das Wiegen in der Schaukel übrigens. Außerdem messe ich die Vitalparameter (Puls, Temperatur, Atmung), überprüfe die Reflexe und kontrolliere Haut und Nabel und schaue mir Trinkverhalten und eventuelle Anzeichen für Neugeborenen-Gelbsucht an. Gern zeige ich euch Massagetechniken für Bauch und Füße, bade mit euch das Baby (auch Bonding-Bad) und stehe euch unterstützend bei Fragen bis zum ersten Lebensjahr zur Seite.

Aller Anfang...
Stillen ist in der Anfangszeit nicht immer einfach. Es macht Arbeit, braucht Zeit und vielleicht scheint jeder andere Weg so viel leichter. Keine Meister fallen vom Himmel -weder große, noch kleine. Deswegen braucht ein Stillbeginn viel Ruhe, Zeit und Unterstützung. Oft reichen kleine Maßnahmen um das Stillen zu erleichtern und die Stillbeziehung zu fördern. Meistens (ich würde sogar sagen fast immer) kommt der Milcheinschuss erst wenn man schon zuhause ist. Je weniger Stress und je mehr Ruhe und Pflege Mamas in dieser Zeit erfahren umso besser funktioniert die Milchbildung und desto weniger Probleme gibt es. Der Zeitpunkt, an dem Stillen zu einer selbstverständlichen und dennoch wunderbaren Routine wird kommt dann bestimmt.

Gut umsorgt
Alles dreht sich um das neugeborene Baby und oft wird dabei die Allerwichtigste vergessen - die Mutter. Mir ist es ein großes Anliegen, dass es den Jungmamas gut geht, dass sie umsorgt und geplegt werden. Der Körper hat in rund 40 Wochen Schwangerschaft und bei der Geburt so einiges geleistet und nun soll den Alltag mit Baby mit wenig Schlaf gut meistern. Ich möchte, dass es euch und besonderes der geforderten Körpermitte gut geht. Deswegen gehen meine Maßnahmen über Blutdruck messen und Rückbildung kontrollieren hinaus. Ich helfe euch Tipps zur Regeneration in den Alltag zu integrieren, wende Rückbildungsmassagen an und zeige euch bei Bedarf schon im frühen Wochenbett gezielte Übungen für eure Bauch-und Beckenbodenmuskulatur. So kann eure Körpermitte wieder stabil werden und alle Funktionen erfüllen.
"Auf einmal den Alltag mit Baby alleine zu bewältigen, es ist eine große Herausforderung. Auch vorher konnte ein Baby zwei Erwachsene ohne Probleme mehr oder weniger 24 Stunden am Tag beschäftigen. Es ist also nachvollziehbar, dass viele Mütter dieser Phase mit etwas Sorge entgegen sehen. Diese Sorgen dürfen bei der Hebamme abgeladen werden, die immer noch zwei, drei gute Tipps parat hat, die für etwas Entspannung in dieser angespannten Situation sorgen."
(Gerne weiterlesen unter https://www.vonguteneltern.de/warum-das-wochenbett-acht-wochen-dauert/
Wie lange bleibe ich im Krankenhaus?
Nach der Geburt besteht die Möglichkeit innerhalb von 24h (ambulante Geburt) oder nach drei Tagen (vorzeitige Entlassung) das Krankenhaus zu verlassen. In beiden Fällen komme ich am ersten Tag nach der Entlassung zu euch (in individuellen Fällen auch am selben Tag). Je früher ihr zuhause geht, desto engmaschiger ist meine Betreuung. Bei ambulanter Geburt führe ich auch die empfohlenen Kontrollen durch, zum Beispiel die Blutabnahme für das Neugeborenen-Screenings (ein Test zur Feststellung verschiedener Stoffwechselerkrankungen). .
Wichtig ist es, sich rechtzeitig bei mir zu melden, damit ich euch eine konstante Betreuung garantieren kann . Ein Kennenlernen schon in der Schwangerschaft (z.B zur Hebammenberatuung) ist für beide Seiten ein Vorteil und macht es mir möglich mich besser auf euch einzustellen und eure Wünsche aufzugreifen. .

Was kostet die Hebammenbetreuung?
Bei der Krankenkasse besteht, abhängig von der Aufenthaltsdauer, Anspruch auf bis zu 12 Hausbesuche im Wochenbett. Im Durchschnitt bin ich nach einer unkomplizierten Geburt und einem normalen Wochenbettverlauf ca. 4 Mal bei euch, bei ambulanter Entbindung etwas öfter. Wenn ihr euch für eine Wahlhebamme entscheidet, werden 80% vom Kassentarif rückerstattet.
Die aktuellen Kassentarife und andere wertvolle Infos findet ihr unter https://www.hebammen.at/eltern/kosten/kassentarife-2/
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